Selbstmarketing für Musiker:innen ist gerade für Freiberufler immens wichtig. Aber auch für all diejenigen, die außerhalb ihres Angestelltenverhältnisses neue Projekte realisieren wollen. Leider kommt das Thema Selbstmarketing im Ausbildungsplan an den meisten Musikhochschulen wenig bis gar nicht vor. Was Du in ein paar wenigen Schritten dennoch Gutes für Dich tun kannst, ist folgendes:
Entwickle Deine Wohlfühl-Marketing-Strategie
Doch was genau ist das und wie geht das?
Schritt 1: Frage Dich was Du genau ausstrahlen möchtest
Bist Du voll und ganz im klassischen Bereich unterwegs oder eher mit Crossover-Projekten? Oder ist es bei Dir ein Mix aus mehreren? Was macht Dich als Musiker:in speziell aus? Und wo möchtest Du Dein Marketing platzieren? Halte all Deine Ideen fest und verfasse einen kleinen „Selbstmarketing für Musiker:innen“-Plan.

Schritt 2: Erstelle ein digitales Moodboard
Suche Dir zunächst auf kostenfreien Bilder-Plattformen wie beispielsweise Canva oder Pixabay passende Fotos. Natürlich sollten es am Ende Fotos mit Dir werden, aber für den Anfang reichen Fotos mit ähnlichen Layouts, wie Du sie Dir später wünschst/vorstellst. Halte diese Fotos auf einer beschreibbaren Datei fest und spiele ein wenig mit dem Design.
Kleiner Tipp: Vorlagen zur digitalen Moodboard-Erstellung findest du beispielsweise hier.

Schritt 3: Finde heraus wer Deine Ansprechpersonen sind und wie Du sie erreichst
Du bist auf der Suche nach Veranstaltern oder Sponsoren? Versuche Dir so konkret wie möglich vorzustellen, was Dein Gegenüber an Infos von Dir benötigt und wann und wo Du diese Infos präsentieren möchtest. Am besten erstellst Du Dir hierfür eine Kontakt-Liste inkl. E-Mail-Adressen Deiner Zielpersonen/-gruppen. Manchmal lohnt es sich auch kurz anzurufen und zu fragen, an wen Du Deine Infos schicken darfst. Landen sie nämlich im falschen Postfach, werden sie oftmals nicht weiter bearbeitet und Deine Mühen waren umsonst.
Kleiner Insider-Tipp: die meisten Veranstalter planen ihre Saisons im Herbst, daher eignen sich die Monate September/Oktober sehr gut, um sich zu bewerben.

Schritt 4: Mache gute Fotos von Dir, mit denen Du Dich wirklich wohlfühlst
Dieser Schritt ist einer der Wichtigsten und wird allzu oft unterschätzt: ansprechende Fotos, die DICH zeigen, wie Du gerne gesehen werden möchtest.
Aus eigener Erfahrung bei Bewerbungsverfahren von der Veranstalterseite aus kann ich Dir sagen, dass sich damit oftmals die Spreu vom Weizen trennt. Es geht nicht darum, wie schön jemand ist oder wie teuer seine Klamotten sind. Nein, es geht um ein authentisches & professionelles Auftreten. Verpixelte und vorallem überaltete Bilder werten Dein Image auf den ersten Blick ab und sind daher ein absolutes No Go.
Natürlich sind Profi-Fotographen gerade für junge Musiker:innen oftmals sehr teuer, daher frage doch mal in Deinem Freundes- und Bekanntenkreis ob jemand Zeit und Lust hätte mit Dir ein kleines Foto-Shooting zu machen. Heutzutage machen die Smartphones bereits sehr gute hochauflösende Fotos und zudem sind viele Menschen, dank der sozialen Medien, wirklich fit und kreativ im Fotos machen. Wähle dabei eine Location, die zu Dir und Deinem Style passt. Wichtig ist, dass Du Dich auf den Fotos selber magst und Dich damit wohlfühlst. Dein Wellbeing wird auf Dein Gegenüber ausstrahlen!

Schritt 5: Erstelle nun mithilfe Deiner Wohlfühl-Fotos und Deinem Moodboard passende Bewerbungsmaterialien
Hier gilt: weniger ist manchmal mehr. Viele Veranstalter erhalten jeden Tag Unmengen an Werbematerial. Starte mit einem ansprechenden und vor allem personalisierten(!) Anschreiben und beispielsweise einem kleinen Flyer den Du sehr leicht mithilfe von Canva-Vorlagen (o.ä.) erstellen kannst. Aber natürlich kannst Du auch hier ein wenig ausprobieren, was sich für Dich gut anfühlt. In jedem Fall sollte es Dein Vorhaben kurz und bündig & graphisch ansprechend mit schönen Fotos von Dir (ggf. mit anderen) beschreibt. Das personalisierte Anschreiben entscheidet am Ende darüber, ob sich die Person direkt angesprochen fühlt oder ob sie den Eindruck hat, dass es eine unpersönliche Werbemail ist. Letzteres endet nicht selten im Spam … Wenn Du eine Weile nichts gehört hast, scheue Dich nicht auch mal anzurufen und nachzufragen. Damit erhöhst Du die Chance Beachtung zu finden. Solltest Du danach immer noch nichts hören, sieh es als Zeichen und setze Deine Karten auf andere Veranstalter. Neue Karten, neues Glück!

Fazit:
Selbstmarketing für Musiker:innen ist für die meisten eine echte Herausforderung, denn sich selber zu vermarkten fühlt sich am Anfang meist etwas merkwürdig und neu an. Doch ohne dies kommt man einfach nicht zum Ziel. Wichtig dabei ist allerdings, dass Du Dich damit wohlfühlst und es zu Dir passt. Probiere aus, was sich gut und richtig für Dich anfühlt. Und danach heißt es: Learning by doing … Ich wünsche Dir von Herzen viel Glück und Erfolg bei Deinem Vorhaben!